"Jugenddiabetes" (Typ I)
Der "Jugenddiabetes" wird auch Typ 1 genannt. Bei dieser Diabetesform hört die Bauchspeicheldrüse auf, Insulin zu produzieren. Die Zellen, die bisher brav Insulin produziert haben, sterben einfach aus. Warum weiß man nicht genau. Man vermutet eine "Autoimmunreaktion". Dies Fremdwort bedeutet, dass das Abwehrsystem des Körpers aus Versehen die eigenen Organe angreift. Forscher glauben, dass ein Virus vorher die schwerbewaffneten Abwehrzellen durcheinander gebracht haben könnte.
Das Fehlen von Insulin macht sich bei diesem Diabetes-Typ sehr schnell bemerkbar. Das ist richtig gefährlich... die Gefahr ist erst gebannt, wenn der Arzt die Krankheit erkennt und mit der richtigen Behandlung anfängt.
Durch den Insulinmangel bekommen die Körperzellen, vor allem die Gehirnzellen, nicht genug Energie. Stress tritt auf: starkes Schwitzen, schneller Puls, der Kranke wirkt oft verwirrt und kann sogar ohnmächtig werden.
Der Körper versucht gegen den Zuckermangel in den Zellen anzukämpfen. Er holt Fettbestandteile aus den Fettvorräten raus, um damit den Zellen Energie zu liefern. Bei deren Verbrennung in den Zellen, fallen aber auch bestimmte Schadstoffe (Ketone) an. Sie legen den ganzen Stoffwechsel lahm. Der Kranke geht k.o. Er fällt ins Koma.
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Auch durch die beste ärztliche Behandlung kann der Jugenddiabetes nicht geheilt werden. Der Patient muss seinem Körper sein Leben lang, Insulin in genau abgestimmten Mengen geben. Dafür muss sich der Patient mehrmals täglich pieksen, um den Zuckergehalt im Blut zu messen. Danach gibt er sich selbst eine Spritze Insulin. Genau die Menge Insulin, die sonst die Bauchspeicheldrüse ins Blut geben würde.
Das klingt schrecklich... aber die Diabetiker lernen schnell damit zu leben. Sie können so ein ganz normales Leben führen - wie alle anderen auch.
Ein gut eingestellter Blutzuckerspiegel ist lebenswichtig.
Ist er über viele Jahre zu hoch, setzt sich der Zucker in den Blutgefäßen ab und beschädigt sie.
Die Folgeschäden sind richtig fies:
Durchblutungsstörungen an den Armen und Beinen, Absterben von Nervenzellen, Nierenschäden Herzinfarkt, Schlaganfall, Augen-(Netzhaut-)erkrankungen, Blindheit.
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"Altersdiabetes" (Typ II)
Diese Art von Diabetes betrifft meist ältere Menschen. Der Altersdiabetes gilt als "Zivilisationskrankheit", d.h. er tritt fast nur in reichen Ländern auf, wo die Menschen eher zuviel essen als zuwenig.
Der Altersdiabetes entsteht langsam und oft unbemerkt mit dem Alt-Werden... und mit dem Dick-Werden! Im Ausnahmefall erkranken auch sehr dicke Kinder und Jugendliche an dieser Art von Diabetes.
Die Ursache für den Altersdiabetes nennt der Doktor "relative Insulinresistenz". Insulin ist hier genug im Körper vorhanden, nur es wirkt nicht! Die Zellen reagieren nicht mehr auf das Insulin. Scherzhaft kann man sagen: Die Zellen sind genauso faul geworden wie der Patient, der meist zuviel isst und sich dabei zu wenig bewegt.
Genau da fängt auch die Behandlung an. Mit Abnehmen und Sport-Treiben kann der Patient dazu beitragen, dass die Zellen wieder empfindlicher auf das Insulin reagieren. Wenn das nicht klappt, muss er dann Diät halten und Tabletten einnehmen. In ganz schweren Fällen müssen diese Diabetiker sich dann genauso Spritzen geben wie die an Jugendiabetes Erkrankten.
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